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  • AutorenbildPatrick Dunkley

Was bringt mir eine Massage? Wir gehen ins Detail.

Aktualisiert: 29. Dez. 2019

Erklärung verschiedener Wirkkomponenten der Massage

Die Massage ist seit vielen Jahrhunderten auf der ganzen Welt bekannt (Traditionelle Chinesische Medizin, indische Ayurveda Massage, klassische (schwedische) Massage, u.v.m.). Sie ist ein Mittel um verschiedene Beschwerden körperlicher und seelischer Art zu behandeln.




Welche Wirkungen hat die Massage, und wie sicher sind wir uns dieser wirklich?





Bei der Massage handelt es sich um eine Manuelle Anwendung, in welcher ein Therapeut mit den Händen an der Haut des Patienten durch Reibung, Druck und Geschwindigkeit einen Mechanischen Effekte erzielt.

Gleich sichtbar wird die durchblutungsfördernde Wirkung, durch die Rötung der Haut. Hierbei werden oberflächliche Blutgefäße beeinflusst, aber auch in tieferen Gewebsregionen werden die Blutgefäße angesprochen, was zu einem vermehrten Austausch von Stoffwechselprodukten zwischen Gewebe und Blut- bzw. Lymphkreislaufsystem führt.


Der Körper besteht aus vielen verschiedenen Strukturen, wie Haut, Unterhaut, Muskeln und viele mehr. Diese Strukturen sollen miteinander verbunden sein, müssen aber auch gegeneinander beweglich bleiben. Wenn in einem Bereich diese Beweglichkeit eingeschränkt ist, sprechen wir von Verklebungen. Diese Verklebungen entstehen häufig durch suboptimale Stoffwechselaktivitäten und verminderte Bewegung. Eine Verschiebung der verschiedenen Gewebsschichten während der Massage sorgt dafür, dass sich diese Verklebungen in manchen Fällen auch Cross-Links genannt lösen können. Hier kann man vom Mobilisationseffekt sprechen.


Wenn man bei den Anwendungen mit bestimmten Techniken und dem passenden Druck arbeitet, können neben dem oben erwähnten steigernden Wirkungen des Blut- und Lhymphflusses auch Proteine, wie z.B. Histamin freigesetzt werden. Diese Proteine verstärken wiederum durch ihre Gefäßerweiternden Eigenschaften erneut die Durchblutung und setzten gewollte unterschwellige Entzündungsprozesse frei. Gerade in Gewebsanteilen die weniger stark durchblutet sind wie beispielsweise Sehnenansätze (Tennisellenbogen) ist diese Wirkung gewünscht und trägt positiv zum Heilungsprozess bei. Diese Art von Wirkung bezeichnet man als Biochemische Effekte.


Neben den Entzündungsmediatoren (s.o. Histamin) werden auch opiatähnliche Substanzen wie Endorphine ausgeschüttet, die eine schmerzhemmende Wirkung haben. Als letzte nennbare Substanz wird auch Serotonin, das unteranderem die Weiterleitung von Schmerzreizen unterbricht, angstlösend, antidepressiv und antriebssteigernd wirkt.

Doch wie funktioniert nun eigentlich die Schmerzreduktion genau?

Gehen wir in ein Alltagsbeispiel. Zara hat sich beim Fußballtraining das Schienbein gestoßen. Sie setzt sich auf den Boden und hält die geprellte Stelle mit beiden Händen. Wieso tut sie das? Auf der Haut befinden sich Nervenzellen mit besonders schnell leitenden Nervenfasern (A-Beta Fasern), die den Druck registrieren und diesen Reiz es zum zentralen Nervensystem leiten. Die Nervenfasern die üblicher Weise Schmerz weiterleiten sind langsamer als die A-Beta Fasern. Die schneller ankommenden Druckreize blockieren damit zu einem Teil die unangenehmen Schmerzreize. Ähnliche Mechanismen wie bei er Reizblockierung durch Berührungen an der Haut, werden durch Rezeptoren in den Muskeln und der Gelenkkapsel ausgelöst.

Das innere Organsystem kann auch durch die Massageanwendung manipuliert werden. Hierbei versucht man meistens eine Senkung der Sympathikus Aktivität zu erreichen. Als Sympathikus bezeichnet man den Teil des regulierenden Nervensystems, dass die Aktionsfähigkeit der Menschen steigert. Der Sympathikus sorgt somit z.B. für eine Verengung der Blutgefäße, was den Puls sowie den Blutdruck ansteigen lässt. In Gefahrensituationen spielt dies eine sehr wichtige Rolle. Im Alltag stehen wir aber häufig unter viel Stress, und wollen diese Aktivitäten dämpfen, um Entspannung zu erhalten. Weitere positive Folgen einer Sympathikus hemmenden Anwendung sind unter andrem die Regulierung des Atemrhythmus, und eine gesteigerte Magen-/Darmaktivität. Da man nicht direkt an den Zielorganen arbeitet, spricht man hier von Reflektorischen Effekten, die über verschiedene Reflexzonen (-bögen) am Körper zu finden sind.


Nachdem wir nun gesehen haben, wie die Massage über die Haut auch auf Organe wirken kann, widmen wir uns nun wieder einem lokal Wirkmechanismus. Tonus regulierend (Spannung in der Muskulatur senkend) wirkt die Massage bei bestimmter Anwendung dort, wo gerade behandelt wird. Bei langsam rhythmischen Dehnungen oder Kompressionen des Gewebes erreicht man dieses Ziel. Dafür verantwortlich ist der myostatischen Reflex, mit dem der angewendeten Druck Impulse an das Rückenmark weiterleitet, und auf dieser Ebene entspannende Impulse an die Muskulatur zurücksendet.


Auch auf unsere Psyche, hat die Massage Wirkungen. In vielen Studien wurde bewiesen, dass sie durch ihre wohltuenden Eigenschaften auf das limbische System wirkt. In diesem System wird die Ausschüttung von Stresshormonen kontrolliert. Die in den vorherigen Segmenten bereits erläuterten Wirkmechanismen, werden auch durch die geistige Wahrnehmung der Massage verstärkt.


Abschließend kann man festhalten, dass es wissenschaftlich bestätigte Medizinische Wirkungen der Massage gibt. Sie kann schmerzen reduzieren, Stress lindern, zum Heilungsprozess bei Verletzungen beitragen und wirkt sich positiv auf das allgemeine Wohlbefinden aus.



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